Der Bruttostromverbrauch in Niedersachsen ist seit 2010 von 61,2 Terawattstunden auf 53,9 Terawattstunden gesunken. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion zum beschleunigten Ausbau der Windenergie an Land in Niedersachsen (Drucksache 19/3498) hervor. Dieser Trend hat sich ab 2022 massiv verstärkt und erklärt sich unter anderem durch die fortschreitende Deindustrialisierung infolge der linksgrünen Politik. In derselben Zeit sind immer mehr Windkraftanlagen installiert worden. In Niedersachsen stieg deren Gesamtleistung laut Statista von 6,664 Gigawatt auf rund 12,5 Gigawatt. Die Verdoppelung der installierten Windkraft-Nennleistung reicht bei weitem nicht, um selbst den sinkenden Verbrauch auch nur annähernd zu decken.
Ausgehend von heute prognostiziert die Bundesnetzagentur eine Steigerung des Stromverbrauchs um knapp 175 Prozent bis zum Jahr 2050. Wie soll dieser Bedarf mit immer mehr Erneuerbaren Energien gedeckt werden, wenn schon eine Verdoppelung der Windkraftanlagen für den aktuellen gesunkenen Verbrauch nicht ausreicht? Schlimmer noch: die Bundesnetzagentur rechnet damit, dass zur Erreichung von 115 Gigawatt mit Wind an Land bis 2030 monatlich 643 Megawatt zugebaut werden müssen. In Niedersachsen sind letztes Jahr 483,1 Megawatt dazu gekommen – gerade mal etwas mehr als sechs Prozent des jährlich benötigten Zubaus. Wieviel Wald und schützenswerte Flächen will die Landesregierung noch unwiederbringlich auf dem Altar der Energiewende opfern? Wir plädieren dafür, die „gesteckten Klimaschutzziele“ dringend zu überdenken. Es hat sich ohnehin die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Versorgungssicherheit nur mit zugeschalteten Gaskraftwerken gewährleistet werden kann. Insofern kann auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien verzichtet werden – aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Ebenso auf den Einsatz von Speichern im großen Stil – diese implizieren, dass Strom aus Erneuerbaren Energien in erheblich höherem Maße erzeugt als verbraucht wird. Im vergangenen Jahr haben aber alle Erneuerbaren in Deutschland nur sehr selten die Verbrauchslinie überschritten.
Ansgar Schledde
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